„Beklage nicht was nicht zu ändern ist,
ändere was zu beklagen ist“
W. Shakespeare
Prolog
Diese Homepage entstand aus dem alleinigen Wissen, dass Granit nicht mit Kupfer
oder einem Dolerithammer bearbeitet werden kann, schon gar nicht so, wie es von
den Ägyptern der ersten Dynastien praktiziert wurde.
Die Beiträge #1–77 im Thread "Die Eisenwerkzeuge zur Zeit des
Cheops" wurden
bis zum Erlöschen des Forums “Faszination-Aegypten.de“, im Dezember 2010,
unter meinem Mitgliedsnamen “Cheopsquängler“ (cq), veröffentlicht.
Die bis dahin geschaffenen Grundlagen bestärkten mich, auch ohne Zuhörerschaft
des Forums, das Thema zu festigen.
Der seitdem zusammengetragene Wissenskatalog belegt unzweifelhaft die
Herstellung und die Nutzung des Eisens zu Beginn der dynastischen Zeiten um
3000
v. Chr. in Ägypten.
Einen Tipp, wo man das Lesen anfangen sollte kann ich leider nicht geben,
denn
alle Diskussionspunkte sind Bestandteil zur Klärung der bislang einseitig
publizierten Metallurgie für das Alte Ägypten.
Letzte Änderung/Ergänzung:
14.09.13 # 86, Seite VIII: Eine Interpretation zu
den chemischen Analysen an den Eisenperlen der Naqada-Kultur aus Gerzeh. Letzte Ergänzung am: 10.12.13 Punkt 2.1.2; 31.12, Punkt
5.0;09.03.14 Bernd Scheel: kein Hinweis auf Meteoreisen
25.03.14 Blaue Farbe am Wetzstein in der Schlachtungsszene
23.12.16 Mangan als Inikator der irdischen Herkunft s. Pkt.
2.5)
14.01.16 Neuer Beitrag auf Seite XVI
: #87 150406
Zur Steinbruchgeschichte in Assuan und die Datierung
der Keilspalttaschen
21.02.17 Seite XIV, Der Disput der Eisens an das
Kupfer berichtigt
13.03.17neu eingefügt, ist
jedoch noch in Bearbeitung # 78/2
Die Werft und die Metallwerkzeuge des Kai-em-anch
als Folgebeitrag zu
#78 Die Schmiede und Erzarbeiter im Alten Reich,
Anhang zu
Seite XIII und XVII 16.05.17 auf Seite XVII, Lageplan der Eisenmine von
Elephantine eingefügt.
01.12.18 auf Seite XII neu eingestellt:
170925 # 88 Sokar im Alten Reich als personifizierter
Schmied
und der Wind
20.01.18 Die Schmiede der Masai - eine Geschichtsforschung -
SEITE VI Neuer Inhalt ab März 2019 06.03.19 Hier entstehen Beiträge zum Pyramidenbau im
Alten Ägypten
Beiträge zum Pyramidenbau,
insbesondere zur neuen Hypothese Frank Müller-Römer
Neu eingestellt: Pyramidenbau # 10 Ein Exkurs zur
Massenberechnung
11.03.2019 # 1 und
# 3 eingestellt 22.03.2019 # 9 Das nachträgliche Einebnen der Pyramide von
oben nach unten.http://cheops-insider.homepage.t-online.de/40592.html
01.04.21 Seite II Hier entsteht ein neuer Beitrag 210401 Tuts Eisenbeigaben # 89 Altes Eisen? Die Eisenobjekte aus dem Grab des Tutanchamun Himmlisch!:
Die Eisenobjekte aus dem Grab des Tutanchamun Als Folgebeitrag zu Seite VIII, Eine Interpretation zu den chemischen
Analysen an den Eisenperlen von Gerzeh.
Eisenfunde ergänzt: 14.12.13 -1150; eine Lanzenspitze aus
Abydos
28.12.13. Eisenfund am Tempelfundament des Amenophis II
11.01.15 Eisenfunde Ramses II, Palästina, Eisenkeile, ca. 12 neue
Funde + Stahl
17.01.15 5 neue Funde aus der Levante, zur Zeit des Neuen Reiches,
Stahlfunde
10.02.17 -2550 Dreiflügelige Pfeilspitze aus der 4.
Dynastie, Hermann Junker
20.02.17 -2500 Zehn Funde aus terrestrischem Eisen, in
Anatolien
15.05.17 -2300 Eisenfunde in der Mastaba des
Kai-em-anch, 6. Dynastie
-----------------
Inhaltsverzeichnis und Anhang:
Eisenfunde aus dem alten Ägypten
# DATUM Inhalt /
Beschreibung
SEITE I 06.03.2019
neu überarbeitet !
Beiträge für und gegen den Gebrauch von Eisenwerkzeugen im alten Ägypten,
aus dem ehemaligen Forum Faszination-Ägypten.de, ab dem Jahr 2009
-----------
Die Seiten II bis V sind vorläufig nicht verfügbar, sie werden demnächst
überarbeitet und mit neuen Inhalten versehen.
-----------
SEITE VI Neuer Inhalt ab März 2019
190306 Hier entstehen Beiträge zum Pyramidenbau im
Alten Ägypten
Beiträge zum Pyramidenbau,
insbesondere zur neuen Hypothese Frank Müller-Römer
Neu eingestellt: Pyramidenbau # 10 Ein Exkurs zur
Massenberechnung
11.03.2019 # 1 und
# 3 eingestellt 22.03.2019 # 9 Das nachträgliche Einebnen der Pyramide von
oben nach unten.
47 081206 Abschließende
Zusammenfassung,
Moesta: "von menschengemachtes Eisen ab dem Chalkolithikum",
also um –4000; zwei Funde und eine Waffe um -3000; -2000 laut Desch. Fazit für
das Jahr 2008
ab Juni 2009
48 090609 Gast , Grabbeigaben
von Amenophis III,
425 kg schwarzes Kupfer = Eisen.
49 091115 P. Knauth / Smith: Die Entdeckung des
Metalls; Hethiter u.
Eisenfunde
51 091124 Erklärung Hethiter, Hattusa, Löwentor,
Zeugnisse der Verwendung von Eisenwerkzeugen in Skulptur. Smith sieht die
ungeschriebenen Leistungen der Zivilisation in Museen. Gegenfrage zu den
Anfängen: Wer hat die ersten Eisendolche geschmiedet ?? 52 091204 Evolution von groben Anfängen (prädynastisch) bis zum Eisendolch, Guy Rachet: Eisenbarren im Alten
Reich und Naqada II Eisen-Perlen, Barren > Dolch > vorher
Spitzeisen und Beil für Bootsbau. 53 091219 Geologie und
Bodenschätze Ägyptens,
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Sonderforschungsbereiche: Erzlagerstätten in
Oberägypten u Bahariya;
2 Aufsätze: Die Oberpfalz, Eisenverarbeitung, Schmiedeschlacken, Temperatur um
900°C, nur Ägypten war in der Lage Eisendolche zu schmieden.
86 130914 Eine Interpretation zu den chemischen
Analysen an den
Eisenperlen der Naqada-Kultur aus Gerzeh.
..................................
54 091231 Prähistorische
Eisenperlen nicht im Einklang mit Eisenmeteoriten. Die Meteoritperlen aus
Gerzeh und die hämatitischen aus Tura, Vergleich mit Meteoreisen
DFG = Nickeleisen vorhanden, Menna MÖR, Worfamilie bjA und
Meteoriteisen, Seth, Horus und Osiris, Pepi bjA, Pyramiden u
Sargtexte beziehen sich auf Eisen. 55 100109 Nachtrag zu #
54
56 100113 Lexikon Wortfamilie bjA ( bj3
), Dissertation v. E. Graefe; Eisenluppe ungleich Meteoreisen
57 100116 Lexikon bjA, “ Wasserloch
“, Beschreibung u. Erklärung der Eisenerze
SEITE IX
58 100121 Lexikon bjA (bj3),
“Schlitten“ Teil I
59 100204 Wortfamilie bjA
(bj3), “ Schlitten “ Teil II
60 100325 Dolerithammer
Versuche I
SEITE X
62 100418 Dolerithammer,
Figuren und Obelisk von Sesostris I.
63 100420 Th. Schipper bezieht
sich auf D. und R. Klemm
64 100501 Kommentare zum ersten
Absatz aus Klemm /
Klemm
65 100527 Wollsackverwitterung,
Granit und unser
Dolerithammer
SEITE XI
66 100619 Verschleißberechnung des Hammer´s aus Dolerit
bei der Granitbearbeitung
67 100622 T. Schipper:
Steinbearbeitung mit Feuer ?
70 100703 Antwort auf # 67 – 69
71 100705 Gast: Ergänzung zum Download
73 100831
Gewinnung von Granit mit
dem Brennstrahlverfahren
74 100909 Beweise, Bilder von
punktgespitzten
Granitoberflächen im Alten Reich 75 101003 Bild: gespitzte
Rosengranit-Fundamentsteine der Mykerinos Pyramide
170925 # 88 Sokar im Alten Reich als personifizierter Schmied und der Wind
181020 Die Schmiede der Masai - eine Geschichtsforschung -
78 110208 Der Schmied und die
Erzarbeiter im Alten Ägypten
Zu Bernd Scheel Teil I:Eine Beschreibung mit Anmerkungen zur Dokumentation von B. Scheel:
Studien zum Metallhandwerk im Alten Ägypten I Handlungen und
Beischriften in den Bildprogrammen der Gräber des Alten Reiches. SAK 12,
1985, Bernd Scheel.
78/1 110210 Die soziale Stellung der Schmiede
und der Erzarbeiter, die
bjA-Metall verarbeiteten, im Alten Reich Ägyptens,
zur Zeit des Cheops
78/2 170324 Die Werft und die
Werkzeugliste des Kai-em-anch
76 101018 Carlo Bergmann
und der Wasserberg des Djedefre,
Ocker / Pigmentabbau ?
77 101102 Wasserberg des Djedefre,
keine Pigmente,
Verwendung des Eisenoxides als Erz
http://www.cheops-insider.homepage.t-online.de/41372.html 79 110308 Teil II:
Die Schmiede und Erzarbeiter des Mittleren
Reiches, im alten Ägypten Zu B. Scheel, Teil II
Eine Beschreibung mit Anmerkungen zur Dokumentation von B. Scheel:
Studien zum Metallhandwerk im Alten Ägypten II Handlungen und
Beischriften in den Bildprogrammen der Gräber des Mittleren Reiches. SAK
13, 1986, Bernd Scheel.
79/1 110422 Nachtrag zu den Beiträgen # 78/1 und # 79
1.) Die Lehre des Cheti, Sohn des Duauf;
2.) Eisenfund, ägyptische Speerspitze bei Buhen 1800 v. Chr;
3.) Götter bewohnten Ägypten,die Schreibung für Kupfer, Bronze und
Eisen (bj3) im alten Ägypten;
4.) G. A. Wainwright, Iron In Egypt;
5.) Der Disput des Eisens an das Kupfer. (berichtigt 15.02.17)
80/1 110312 Teil III-A) Irrungen
und Wirrungen zur bjA-Diskussion
Zu B. Scheel, Teil III
Eine Beschreibung mit Anmerkungen zur Dokumentation von B. Scheel:
Studien zum Metallhandwerk im Alten Ägypten III Handlungen und
Beischriften in den Bildprogrammen der Gräber des Neuen Reiches und der
Spätzeit. SAK 14, 1987, Bernd Scheel.
81 110728 Die Hieroglyphen für
„Erz“ und „Erzarbeiter“
Dr. Arnold Brunner / Prof. A. Scharff, Die Lehre des Cheti, Sohnes des Duauf.
Herman Junker, Die Hieroglyphen für „Erz“ und „Erzarbeiter“,
MDAIK 14.
Prof. Dr. Silvio Curto, Postille circa la Metallurgia Antico-Egizia.
Kaplony, Ägyptologische Abhandlungen Nr. 15, Die Inschriften der äg. Frühzeit
Wolfgang Helck, Die Lehre des Dw3-Htj.j.
Erhart Graefe, Dissertation “Untersuchungen zur Wortfamilie
"bj3".
Bernd Scheel, Studien zum Metallhandwerk im Alten Ägypten I, II und
III,
Handlungen und Beischriften in den Bildprogrammen der Gräber. SAK 12, 13, 14.
geändert/ergänzt: ca. 8 neue Funde am 22.12.13, Ptolemäer 25.12.,
28.12.13 Eisenfund am Tempelfundament des Amenophis II
25.02.14 Metallarbeiterdarstellung im Grab des
Ibj (Ibi)
11.01.15 ca. 12 neue Funde, u.a. in Palästina, Eisenkeile,
Stahl
17.01.15 ca. 5 neue Funde vorwiegend in der Levante des Neuen
Reichs
11.09.15 -1700 Briefe und Gesetzestexte unterscheiden zwischen Eisen
und Stahl
10.02.17 Pfeilspitze aus der 4. Dynastie
20.02.17 Zehn Funde aus terrestrischem Eisen, in Anatolien
15.05.17 -2300 Die Werkkzeuge des Kai-em-anch
Eisenfunde aus dem alten Ägypten
Vorwort
Grabräuber zeigten sich zu allen Zeiten unbeeindruckt von rostigen Eisenfunden.
Erfolgsversprechend waren für sie Mumien und Schmuck. Anerkennenswert dennoch
ist der Hinweis von Wissenschaftlern unter Leitung Napoleons um 18oo, die mit
Funden von Eisenbarren aus den Gräbern des Alten Reiches aufwarteten.
Siehe hierzu unten und # 52.
Erst mit dem inzwischen entwickelten ägyptologischen Bewusstsein seit Ende des
19ten Jahrhunderts – als es kaum mehr ungeöffnete Gräber gab – wurde man sich
des „Alteisens“ bewusst.
Der historische Hintergrund ist, dass F. A. Mariette in Zusammenarbeit mit
H. Brugsch in den 1860er Jahren die Inschriften des Serapeum in
Sakkara übersetzten, und K. R. Lepsius die Inschriften der Königslisten aus
Abydos veröffentlichte.
Ab diesem Zeitpunkt konnte die altägyptische Königsabfolge zum ersten Mal
zweifelsfrei vor dem biblischen Zeitgeist belegt werden. Dachte man bislang,
die altägyptische Kultur hätte sich parallel der Griechischen und Römischen
etabliert, so musste sie nun um ca. 2000 Jahre vorverlegt werden. Erst von da
an war man sich über das tatsächliche Alter der Tempel, Gräber und Pyramiden im
Klaren.
Das bedeutet, dass alles bis dahin entnommene rostige Eisen als unattraktives
Inventar angesehen wurde, und dass - abgesehen von den Eisenfunden
archäologisch denkender Forscher - alle Eisenartefakte durch die Entnahme
von Invasoren, Einheimischen, Plünderern und Kolonialisten beseitigt wurden.
Als Belege der These, dass in Ägypten bereits seit dem Alten Reich Eisen
bekannt war, gewonnen und verarbeitet wurde, werden im Folgenden alle zur Zeit
verfügbaren Funde aufgelistet.
Eisenfunde
Eisenfunde
Eisenfunde
Eisenfunde
Eisenfunde
Eisenfunde
Eisenfunde
Eisenfunde aus dem Alten Ägypten, sowie archäologische Indizien
PRÄDYNASTISCHE ZEIT
-5000 Die Herstellung kleiner Eisenkügelchen war
bekannt
Zitat
aus H. Moesta, Erze und Metalle, 1986:
“Besonders die Tatsache, dass in Timna, Sinai (chalkolithische Hüttenleute im
vierten Jahrtausend v. Chr., Seite 19) schon seit langer Zeit Kupfer unter
Zuhilfenahme einer aus Eisenoxiden (Hämatit) und Sand künstlich hergestellten
Schlacke erschmolzen wurde, lässt das Auftreten von ersten Eisengegenständen
schon zu dieser Zeit förmlich erwarten. Es ist völlig außer Zweifel, dass bei
der Verhüttung von Kupfererzen mit fayalitischen Schlacken hin und wieder auch
metallisches Eisen entstanden sein muss.
Eisenerz, Reduktionsmittel und Temperaturen kamen in der richtigen Weise schon
in diesen alten Öfen zusammen. Eisen als solches bedurfte gar keiner
“neuen“ Technik, es war als zufälliges Nebenprodukt der bereits bekannten Technik
durchaus zu erwarten.“(33, 34, 35)
Diese Sichtweise, und dass Eisen bereits ab dem 3. Jahrtausend v. Chr.
bearbeitet wurde, wird in der Fachwelt allgemein anerkannt. (36)
-4000 Durch Eisenoxid rötlich verfärbte Reibsteine und Reibschalen, mit
denen das Erz in der Mine des Qubbet El-Hawa (nördlich von Elefantine/Assuan)
zerkleinert wurde, sowie halbrunde Ofenfundamente konnten sowohl für die
prädynastische Zeit, als auch für das Mittlere Reich datiert werden. (31); (26,
S. 40, 100, 144)
-3500 Bei Gerzeh gaben zwei etwa 5500 Jahre alte Fundorte am Nil
insgesamt neun Stück Eisenperlen aus der Naqada-II Kultur frei. (16)
Unterschiedliche Analyseergebnisse sprechen mehrheitlich von Nickelspuren bis
zu 0,2%, aktuelle Messergebnisse aus dem Jahr 2013 belegen 2,5 – 4,8 %, Desch
hatte bis zu 7,5% Nickel festgestellt. Siehe hierzu die originalen Analysen und
meinen Beitrag # 86 auf Seite VIII dieser Homepage.
- 3000 Prädynastische Mythen beschreiben eherne (eiserne, aus bj3
bestehend) Speere und Dolche im legendären Kampf zwischen Horus und Seth, sowie
die eiserne Klinge seiner Mutter Nut. Aus bj3 war übrigens auch der Speer
gedacht, mit dem Seth die Apophisschlange vom Boot des Sonnengottes aus
attackiert.
-3000 “Im Grab von Tell Chagar Bazar ( am nördlichen Ende des Belich,
Nebenstrom des Euphrat) und in einem präsargonidischen Tempel in Mari am
mittleren Euphrat wurden Eisenbruchstücke gefunden, die laut Untersuchung von
Desch eindeutig nicht meteoritischen Ursprungs sind.
Die Reste werden auf 3000 bis 2700 v. Chr. Datiert.
In Tell Asmar fand sich aus der gleichen Zeit die erste eiserne Waffe.“ (15)
-2910 Anedjib (Hor-aned-jib) ist der Horusname des altägyptischen
Königs der 1. Dynastie (Frühdynastische Zeit), welcher um
2910 v. Chr. regierte.
Sein Nebtiname:
Nbwj-mr.j-bj3-p = Geliebter des eisernen Throns der beiden Herren.
Der Thron- und Eigenname: Mr.j-bj3-p = Geliebter des eisernen Throns.
(Q: Wikipedia, Anedjib)
-2900 “Der wohl eiserne Ring vom prädynastischen Friedhof in Armant ging
verloren, ehe er näher untersucht werden konnte“. (1, S.237)
-2680 Djoser
Die Ptolemäer dokumentieren, dass das Eisen bereits in der 3. Dynastie existent
war, und dass damit die Pyramidensteine und die Statuen aus Granit bearbeitet
wurden. Die Inschrift der Hungersnotstele auf der Insel Sehel (südlich von
Assuan) belegt, dass bereits Djoser die Eisenerze östlich und westlich von
Elefantine abgebaut hat:
“Im Osten seiner Siedlung (Elefantine) gibt es ein Bergmassiv mit allerlei
kostbaren Mineralien, allerlei Hartgestein aus Steinbrüchen und auch sonst
allem, was man braucht, um Tempel, Sarkophage oder irgendwelche Statuen,
die in Tempeln und Gräbern stehen, herzustellen“.
Im weiteren Text werden die Steinbrüche und die kostbaren Mineralien
beschrieben, die oberhalb und bis zu vier Meilen landaufwärts liegen.
In der darauf folgenden Aufzählung der Namen der kostbaren Mineralien, wird bei
den beschriebenen Metallen das Eisen genannt. (41)
Von daher wird auch Herodot bestätigt, der bereits den Pyramidenbau mit
Eisenwerkzeugen beschrieb, was auch durch identische Werkzeugspuren vom Alten
Reich bis zur Spätzeit belegt wird.
---------
-2600 “Die Königsgräber von Ur enthielten einige
rostige Eisenfragmente ...“.
“Bei Alaca Hüyük in Anatolien, einem in das dritte vorchristliche Jahrtausend
zurückdatierten Fundort, entdeckten Archäologen eine Eisennadel und das
Fragment einer sichelförmigen Platte“. (16)
-2590 Die Inschriften von Cheops und seinem Sohn am „Wasserberg
des
Djedefre“ bestätigen den Abbau
von Eisenerz im Alten Reich. Siehe #76-77
-2580 Bei der Howard-Vyse-Expedition 1837 fand J. R. Hill nach
Sprengarbeiten an der Cheops-Pyramide zwischen freigelegten Blöcken ein stark
verrostetes Eisenbruchstück der Größe von ca. 26*9*0,4 cm.
Die 1989 durchgeführte chemische Analyse von El Gayer und M. P. Jones ergab nur
feinste Spuren von Nickel, und weil der Kohlenstoffgehalt am Eisen gebunden
ist, weisen diese Parameter eindeutig auf von Menschenhand gemachtes Eisen hin.
(Maser, Veröffentlichungen im Bergbauwesen; 2; 9; et al.)
-2550 In der Mastaba des nj-cnh-rc aus der 4. Dynastie fand
Hermann Junker
eine Pfeilspitze
mit drei Flügeln aus Eisen (Fund-Nr. 32). (60)
-2520 G. A. Reisner publiziert 1908 aus dem Taltempel der
Mykerinos Pyramide einen zerfallenen Brocken Rost, sowie ein dem
Mundöffnungsritual zugeschriebenes Besteck mit einer Rostkruste. Man nimmt an,
der Rost stamme von einem Brocken aus verhüttetem Eisen. (3; 4)
Eine chemische Analyse erwies sich als nickelfrei. (5)
-2500 Zehn Eisenobjekte aus den Gräbern von Alacahöyük, Anatolien.
"Die erneuten Analysen
(Yalcin, 2012) bestätigen die Annahme, dass die
Eisenfunde aus terrestrischem
Eisen hergestellt worden sind". (61)
Auch die ca. 200 Stück kleinteiligen Eisenfunde aus dem östlichen
Hethiter-Reich, zur Zeit des Neuen Reichs, erwiesen sich als Schmiedeeisen.
(23)
Somit wird einerseits der Mythos entkräftet, dass die Ägypter Meteoreisen von
den Hethitern bezogen hätten, und zweitens, dass alle Übersetzungen der alten
Schriften zu diesem Metall, falsch interpretiert wurden.
- 2500 Lexikon des alten Ägypten von Guy Rachet, franz.
Originalausgabe 1998, Metall, Seite 228:
„In einigen Gräbern des Alten Reiches fand man Barren aus Eisen. … im
Neuen Reich war dieses Metall besser bekannt, ....“.
Auf Seite 246 zur Naqade II-Kultur schreibt er zu den gefundenen Perlen: „ ...
Eisen, was jetzt zum ersten Mal auftaucht.“
Adolf Erman, 1923, Aegypten III, ACHTZEHNTES KAPITEL, Das Handwerk:
“Dass man seit dem alten Reiche auch schon Eisenwerkzeuge verwendet hat,
ist eine Tatsache“
-2450 Im Relief der Metallarbeiterszene des Kaemrehu (5. Dynastie) wird
erstmals der von zwei Schmelzern betriebene Rennofen, die Schmiedeesse mit
aufliegenden großen Brocken und das Schmieden von handgroßen Werkstücken
belegt.
Der verarbeitete Werkstoff wird mehrfach als bj3 benannt. (32)
-2400 Maspero entdeckt 1881 bei der Öffnung einer Seitenkammer der
Unas Pyramide bei Sakkara 6 Stück Eisenmeißel und mehrere Eisenstücke,
neben Farbtöpfen und Abfällen von Kalkstein und Alabaster. 5. Dynastie. (4)
-2400 Maspero entdeckt 1882 den Fund von Bruchstücken einer
eisernen Hacke in der “schwarzen Pyramide“ von Abusir, sowie zerbrochene
Eisenwerkzeuge, worunter Klingen von Hohlbeilen und Angeln von Beilen und
Messern waren in Dahschur, aus derselben Zeit. 5. – 6. Dynastie. (4)
-2400 „Absonderlich mutet auch das Material an, aus dem die
Ägypter ihre Netjerti-Geräte fertigten. In den Pyramidentexten des Pharaos Unas
wird das bj3-Instrument als "Meißel aus Erz" beschrieben“.
- 2400 Die Pyramidentexte beschreiben eiserne Throne, Stricke und
Ketten, die aus Erz hergestellt seien – von Meteoriten ist nicht die Rede.
-2400 Wainwright, 1932 (S.74), erwähnt Fundstücke von einem aus Eisen
gefertigten kleinen Rinderschenkel und einem Dechsel aus Elfenbein mit eiserner
Klinge. Q: Aegyptologie.com/Lexikon/Meteoreisen. Anmerkung: Eine zeitliche
Zuordnung wird nicht angegeben. Da als Zeremonialwerkzeuge
identifizierbar, die beim MÖR verwendet wurden, erfolgt meinerseits die
Datierung in das Alte Reich.
- 2300 Pyramidentexte des Pepi I, 6. Dynastie :
"Horus hat den Mund dieses Pepi geöffnet mit dem, womit er den Mund des
Osiris geöffnet hat; mit dem Erz (bjA), das aus Seth kam, mit dem Schenkel aus
Erz, der den Mund der Götter öffnet".
Anmerkung: Wüste, descheret, „die rote Erde“, wo Seth, der rote Gott regierte;
es wird also der Fundort der Erze genannt, wie es auch in den
Expeditionsinschriften beschrieben wird. Siehe
hierzu Beitrag # 54
-2300 “Aus Eisen terrestrischer Herkunft sind die unbearbeiteten
Eisenklumpen der Zeit von Pepi I aus Abydos“. S. Przeworski, Die
Metallindustrie Anatoliens in der Zeit 1500-700 v. Chr., Seite 142.
“Bei der Kupferstatue des Pepi I ist besonders bemerkenswert, dass durch
den Kern des rechten Beines ein eiserner Stab durchgeht, um dem Kern beim Guss
größere Stabilität zu geben“. Ludwig Beck, Die Geschichte des Eisens in
technischer und kulturgeschichtlicher Beziehung, 1884, S.88
-2300 In einem
Register der Mastaba des Kai-em-anch werden vier Meißel, ein Dechsel, eine Axt, eine Säge,
ein Metallbrocken ((bestehend aus bja, (63)) sowie das Erz aus dem die Gegenstände
bestehen aufgelistet. Hermann Junker übersetzt das Erz als: „Ein mineralischer
Stoff, der aus Elephantine geholt wird“ (62). Es wird also die Eisenerzmine am
westlichen Nilufer, gegenüber von Elephantine am Qubbet el Hawa genannt, wo das
anstehende Eisenoxid abgebaut werden konnte. Die Grabmalerei dokumentiert somit
unzweifelhaft, dass die Werkzeuge aus Eisen hergestellt wurden.
-2300 Petrie belegt bei Ausgrabungen in Abydos, aus der 6. Dynastie, eine
stark
verrostete Prunkaxt.
Dieser Fund wird auch von L. Klebs (1921)
beschrieben. Weiterhin
wurden dem Fundkontext zwei eiserne
Schwertklingen
zugewiesen. (Petrie, Abydos II, 1903, Tafel
XXII, Fund-Nr. 10-12)
-2300 Petrie fand 1911 bei Ausgrabungen in Abydos, ein großes Stück
verrostetes
Eisen aus der 6.
Dynastie. Der Form nach handelte es sich um einen
Eisenkeil der
Größe von ca. 60/45/28-0 mm, der auf einem Kupferblech
lag. (7) ( 9) (43)
Eine chemische
Analyse ergab nur feinste Spuren von Nickel. (8)
Mond and Myers finden 1937 in einem Grab des Alten Reiches verrostete
Eisenperlen. (9; 10)
-----------------------------------------------
MITTLERES REICH
siehe auch unten zum Punkt: Neues Reich, Geräte des mittleren und des neuen
Reichs aus einem Massengrab bis zur Zeit Ramses II.
-2050 Brunton veröffentlicht 1935, eine eiserne Klinge von
einem der pesesch-kef-Amulette, die er in Deir el-Bahari im Grab der Ashayit
fand und die aus der 11. Dynastie, dem Mittleren Reich stammen. Nach Lucas l.c.
S. 238, wird der Nickelgehalt mit ca. 10% angegeben. Siehe hierzu die Anmerkung
unten, bei Fazit.
-2000 Die Lehre des Cheti (insbesondere die
Untersuchungen von Brunner und Helck) belegt die Benutzung von eisernen
Werkzeugen, wie z.B. beim Holzarbeiter, Zimmermann, Tischler, Feldarbeiter und
Steinmetzen. (siehe Beiträge # 80 ff)
-2000 Eine Axtklinge aus Eisen (Modellaxt, ca. 45 Gramm) vom Tempel des
Mentuhotep , 11. Dynastie, aus Deir El-Bahari, wird im Britischen Museum
aufbewahrt (Reg.-Nr. 1907.1015.165). Bibliographie: Davies, 1987, S. 150.
-2000 Ein eiserner Dechsel zur Zeit des Sesostris
I, 12. Dynastie
“D. Arnold fand in Lischt ein kurzes breites Eisen mit aufgerolltem Ende. Mit
dem aufgerollten Ende konnte es in einem Holzgriff verankert und als kurze,
präzise einsetzbare Dechsel verwendet werden. Quelle 762: Arnold, Pyramid, 102,
fig. 49. Dieses Eisen wurde von ihm als “scraper“ bezeichnet“.
(K. Dohrmann, Dissertation, Analyse der Sitzstatuen Sesostris I aus Lischt, S.
128)
-2000 Die Inschrift einer Horus-Stele zur Zeit des
Sesostris I:
„Auf dem Schlitten die kostbare Fracht aus Eisen ( bjA ), die zu holen der
König den Beamten zu der Mine geschickt hatte“. Q: Menna in Wortfamilie bjA (
2009 ) / Zitat aus E. Graefe, S. 85; siehe auch Beitrag # 58
-2000 „Außerdem berichtet ein Text aus dem Anfang des
–19. Jhd. von der Entsendung eines ägyptischen Gesandten nach Nubien um Gold
und Eisenerz zu holen“.
Q: S. Przeworski (1939), Die Metallindustrie Anatoliens in der Zeit von
1500 – 700 v. Chr., S. 142
“Kleine Kunstgegenstände von Eisen von hohem Alter (-2000) wurden in Gräbern
und Tempeln gefunden“. Beck S.89 mit Hinweis auf Manduit, Emploie d'aisain
1844, und Troade 1848.
- 1900 Der mesopotamische Disput des personifizierten Eisens
an das Kupfer, beschreibt die Handhabung eiserner Werkzeuge der arbeitenden
Bevölkerung, insbesondere Hacken, Dechsel, Axt und Sichel. (Beitrag # 79/1 auf
Seite XIV)
- 1800 "Als ältestes Eisenstück lässt die Forschung heute
meist eine ägyptische Lanzenspitze gelten, die in einem Grab zu Buhen in
Nubien von etwa 1800 v. Chr. gefunden wurde". Q: D. Raabe,
„Geschichte der Metalle“, S. 73
- 1700 Briefe und Gesetzestexte überliefern die Kenntnis des
Eisens und des Stahls.
-1600 Maspero entdeckt im Mörtel von
Pyramidenblöcken (Mohammeria bei Theben) die Angel eines zerbrochenen Meißels
und die Zwinge des Griffs einer Hacke aus der 17. Dynastie. (4)
-1600 Ein Meißel und ein Beschlag eines Hakengriffes aus Eisen
wurden bei Esna,
ca. 55 km
südlich von Luxor gefunden. (53)
Neben diesen Belegen finden sich Darstellungen von Waffen und Funde von
Modellwaffen aus dem Mittleren Reich, die in blauer Farbe überliefert sind. Bei
einem aus Holz bestehenden Modelldolch aus der Mastaba des Jj-m-htp in Lischt
(Kat.Nr. 15), und einem aus Meir (Kat.Nr. 14, S.97), beide aus der 12.
Dynastie, sowie bei dem abgebildeten Dolch am Objektfries des Sarges von Sbk-c3
aus derselben Zeit, sind die Klingen monochrom blau koloriert. Bestimmte
Metalle werden hingegen gekennzeichnet durch die Farben: Weiß für Silber und
Elektron; Gelb für Gold, Rotbraun sind die Buntmetalle. (25)
Ein Defizit von Eisenfunden in manchen Perioden kann wohl mit dem Holzmangel
erklärt werden. Bei Tributzahlungen an Thutmosis III, tragen 30 Männer
Edelholz, jedoch 1000 Männer die Nutzholz herbeischaffen.
EISENSCHLACKEN
An der bereits prädynastisch genutzten Eisenmine des Gebel Qubbet el-Hawa,
konnten u. a. Scherben aus dem Alten Reich gefunden werden. Die dort
identifizierten Eisenschlacken können der Keramik des Neuen
Reiches zugeordnet werden. (26, QuarryScapes Report 2007, Seite 40, 144 ff),
(31).
In einem Massengrab, datiert ab dem Mittleren Reich bis zu Ramses II,
fand Giuseppe Passalacqua (Direktor des Ägyptischen Museums Berlin von 1828 bis
1865) um 1830, zwei eiserne Hacken (Inv.Nr. 7103 u. 7104, Ägyptisches Museum
Berlin).
Karl Richard Lepsius (Ägyptologe, Sprachforscher und Direktor der Königlichen
Bibliothek in Berlin) beschreibt um 1865 die Funde eiserner Geräte, einen
Zeremonial- bzw. Eisenstab (Inventarnummer 225),
sowie eine eiserne Pflugschar (Inv.Nr.13876). (38)
Die aus Eisen bestehende Pflugschar belegt auch Beck S.89 mit Hinweis auf
Manduit, Emploie d' Aisain 1844.
-1500 Thutmosis III beschreibt die Eisenmine des Qubbet el-Hawa als den
Ort zur
Erz- bzw. Metallbeschaffung
(bj3):
“… das Erzgebiet (bj3w), bei der Nekropole gegenüber von Elefantine“. (31)
Zur gleichen Zeit wurden die Eisenerze der Ostwüste in einer Abbauperiode
zwischen 1580 -1350 v. Chr. genutzt. (40)
Von daher erübrigt sich die Überlegung, ob seine Obelisken mit Steinen oder mit
Eisenwerkzeugen erarbeitet wurden.
- 1500 Stiftungsliste des Thutmosis III, Weihgaben-Nr. 167,
nach Walter Wreszinski:
"Ein eisernes Libationsgefäß in Form des Lebenszeichens. Nach anderen Quellen
sei auch Nr. 177 ein quadratischer Altar aus Eisen".
-1500 Eine eiserne Nadel, gefunden in Abydos. (21)
S. Przeworski belegt hierzu noch einen Fingerring, einen Knauf und eine Sichel
aus Eisen. (6)
-1454 Amenophis II verzeichnet in der Inventarliste seiner
königlichen Waffen der
Schatzkammer
140 Eisendolche. (27)
-1454 Flinders Petrie findet in den Tempelfundamenten des Amenophis II
(Amenhotep II), eine massive Eisenhacke, einen schweren sowie einen kleineren
Meißel. (42, S. 19-20)
-1450 Griffith beschreibt zwei oxidierte Eisenklumpen aus dem Boden eines
Hauses in Tell-el-Amarna, 18. Dynastie. (12)
Vom gleichen Fundplatz stammen zwei Eisenringe mit Löwenkopfverzierung. (13)
-1450 Giovanni Belzoni entdeckt um 1820 unter einer Sphinx aus dem
Neuen Reich, 18. Dynastie, eine eiserne Sichel. (21)
-1450 Garstang berichtet von einem Eisenstift (Bolzen) aus Abydos, mit
sicherer Datierung in die 18. Dynastie. (14)
-1400 In der Verzeichnisliste der Grabbeigaben des
Month-Tempels von Amenophis III, werden neben Bronze und Kupfer noch
425 kg “schwarzes Kupfer“ (=Eisen) genannt. (28)
-1400 Hayes veröffentlicht den Fund einer eisernen Pfeil- (oder Speer-)
Spitze aus dem mittleren Palast von Amenophis III, der Residenz des Akh-en-Aten
in Theben. (11; 9)
Die exzellente Blütezeit der altägyptischen Eisenschmiedekunst wird am
Trauungsgeschenk von Amenophis III an Taduchepa verdeutlicht: Ein Armreif aus
Eisen, mit Gold beschlagen, darin als Intarsien Vögel aus echtem Lapislazuli.
(29, et al.)
-1400 Wainwright nennt zwei Eisenfragmente aus den Schächten der
Medum-Pyramide, 18. Dyn. (9)
-1400 11 Stück Eisen-Artefakte (Schmuckstücke) aus dem Fundament
des Hathor-Tempels im Sinai, die sich nach einer chemischen Analyse als
nickelfrei erwiesen. (20) (59), siehe auch Beitrag # 81
--------- Tutanchamun ---------
-1350 Howard Charter lokalisiert 1922 in der Grabkammer des Tutanchamun,
ein 16-Teiliges Besteck von Meißelmodellen mit dünnen Eisenklingen, sowie zwei
massive Amulette und einen Ring aus Schmiedeeisen. (6, et al.)
Weiterhin einen schweren Eisendolch mit feinst ziselierter Klinge, dessen
Punzierung nur mit Stahlwerkzeugen zu realisieren war. Alle Eisenartefakte
erwiesen sich als nickelfrei. (21; et al.)
Die Laufflächen der Räder des königlichen Streitwagens des Tutanchamun bestehen
aus schmalen Eisenbändern. Die Felgen der als Grabbeigaben mitgegebenen Räder
der Gebrauchs-Streitwagen bestehen aus starken Eisenfelgen, worauf sich der
hölzerne Reifen - mit Eisen beschlagener Lauffläche - aufbaut. Auch die Reifen
der Kopien, in der Wanderausstellung “Tutanchamun – Sein Grab und seine
Schätze“, sind mit Eisenbändern beschlagen. In Reliefen des Neuen Reichs sind
die Räder mit blauer Farbe gefasst. (Daniel Eylon, sowie Beck (17), S.92)
-------Stahl----------
-1350 Zwei Messer aus Petries Sammlung, die er in das 13. Jh.
v. Chr. datiert
(24), sind
bedeutungsvoll, weil deren Schneiden möglicherweise bewusst
aufgekohlt
wurden. Der Kern, d. h. der innere Teil dieser Messer, weist
einen
geringeren Kohlenstoffgehalt auf als die Schneiden, die durch
Aufkohlung
der Randzone eine härtere Oberfläche erhielten. (9, S. 57)
Palästina gehörte seit Amenophis I (Amenhotep I, 1545 BC) bis zu
Ramses VI (1149 BC) wirtschaftlich und politisch zu Ägypten.
--- Stahl---
-1450 Eine Eisenklinge, ausgegraben in den Gräbern von Pella am
Jordan, ca. 40
Kilometer nordwestlich der Eisenmine von
Mugharet el-Wardeh, und etwa 20
Kilometer östlich von Megiddo. Die
chemische Analyse der Klinge zeigte einen
Kohlenstoffgehalt von 0,8%, was den ersten
nachweisbaren Stahl im östlichen
Mittelmeerraum bezeugt. (Smith et al. 1984) (59)
-1450 Große Eisenluppen (pig-iron = Ofensau), Eisenerz und
Eisenschlacke der
Ausgrabungsstätte
von Kamid el Loz, nördlich von Beth Shemesh,
ca. 100 Kilometer
südlich von Megiddo. (Hachmann 1977) (59)
1400 – 1200 BC Ringe und Pfeilspitzen aus Eisen bei archäologischen
Grabungen
in Megiddo gefunden (Schlacht Tuthmosis III um 1457). (56)
-1300 Gestählter Eisenschmuck (iron/steel
jewelleries) wurde aus einem Grab
in der Wadi
Baqa’ah Region (westlich von Amman), ca. 50 Kilometer
nordöstlich der
Eisenmine von Mugharet el-Wardeh, und etwa 80 Kilometer
süd-süd-östlich
von Megiddo ausgegraben. Das untersuchte Eisen wies
Kohlenstoff
(Carbon) in Höhe von ca. 0,017% auf. (McGovern 1988) (59)
-1300 Mehr als zwanzig eiserne Schmuckgegenstände wurden an einen
Kupferverhüttungsplatz in Timna (Sinai) ausgegraben.
(Rothenberg,
Tylecote 1988; Gale et al. 1990) (59)
-1250 Viele Eisenobjekte wurden in der Umgebung von Beth-Shemesh, etwa
100
Kilometer südlich
von Megiddo gefunden. Waldbaum (1979) beschreibt 22
Eisenfunde, sowie
weitere 40 Eisenfragmente aus dem Baq’ah Valley
(McGovern 1980).
Unweit davon, in
einem Grab bei Khirbet Nisya fand Livingston (2001)
eiserne Armbänder.
(59)
1250 – 1150 BC Eiserne Waffen und Geräte aus Gräbern von Tell Es-Sa
Idiyeh im
heutigen Palästina. (48)
1250 - 1100 BC In Tepe Hasanlu, Nordiran, wurden mehr
als
Zweitausend Eisenobjekte freigelegt. (49)
-1250 Verschiedene Eisenwerkzeuge aus Palästina, ebenso eine Hacke,
bestehend
aus aufgekohltem Eisen.
Darunter versteht man die Anreicherung mit
Kohlenstoff, was als Stahl
bezeichnet wird. (51)
-1250 Zwei massive keilförmige Eisenstücke (Eisenkeile?) wurden in Gezer,
Palästina, an
einem ehemaligen Wasserkanal gefunden. (50),(52)
-1250 Eisenschlacken und Eisenschmelzöfen in Nordpalästina. (54)
-1200 Ein Dolch, ein Messer sowie Schmuck aus Eisen in Tell
El Farah
(Sharuhen).
(58)
-1200 “In einem ägyptisch-hethitischen Grenzposten ist Eisen ein
gewöhnliches
Metall, und
das 12. Jahrhundert bringt in diesem Grenzposten auch große und grobe Werkzeuge
für schwere Arbeit, Hacken, Hauen, Pickel und Pflugscharen mit Stückgewichten
über 3 kg zustande“, so die Feststellung des wissenschaftlich arbeitenden
Metallurgen Hasso Moesta. (22)
Dazu H. Amborn: “Nach 1200 v. Chr. kommt Eisen in Ägypten häufiger vor“. (9)
-1150 Ein Dolch und ein Messer aus Megiddo, sowie Waffen, Schmuck
und
Werkzeuge aus
Eisen gefunden, in Bethshemesh. (58)
1100 - 1000 BC Hunderte von Eisenartefakte bis
hin zu Pflugscharen, in
Palästina. (56)
-1000 Grabungsfunde von massiven Hacken und
Spitzhacken aus Eisen in
Gaza, Tell Jemmeh. (57)
-1000 Zum Bau eines Tempels im Königreich
David, Palästina, wurden laut
überlieferten Tontafeln Steuern in Höhe von 18.000 Barren Kupfer und
100.000 Barren Eisen benötigt. Grabungsfunde belegen weiterhin,
dass Holzkonstruktionen ausschließlich mit großen Eisennägeln
verbunden waren (52, S. 223).
Die Eisenfunde aus Samarra 5000 BC, Tell Asmar und Chagar Bazar um 2500 BC,
sowie aus Alaca Hüyük 2300 BC enthalten laut Befund kein Nickel.
(Waldbaum 1990 AC) (59, Seite 99)
Den ägyptischen Machtanspruch erweiterte Thutmosis III um 1450 bis nach
Karkemisch (Anatolien), Seti I um 1320 bis nach Kadesch, Ramses II um 1250 bis
nach Ugarit und Ramses VI um 1150 bis nach Megiddo.
Somit ist zweifellos nachgewiesen, dass die Stahlfunde der Levante im
Hoheitsgebiet Ägyptens produziert wurden.
Der Unvollendete Obelisk von Assuan wurde dem zu Folge mit Stahlwerkzeugen
freigelegt. Die Hartgesteins Bearbeitung des Neuen Reiches mit gehärteten Eisen
unterscheidet sich nicht von den Bearbeitungsspuren des Alten Reiches.
Die These von A. Lucas and J. R. Harries, Ancient Egyptian Materials and
Industries, 1962, S. 239, welche die ägyptische Eisenzeit auf die römische
Invasion um ca. 30 v. Chr. beschränkt, und was von der Ägyptologie seit ca. 50
Jahren propagiert wird, ist also ein historischer Fehler in der ägyptischen
Geschichtsschreibung.
-1300 Fund eines eisernen Armreifes aus der 19. Dynastie von Petrie. (21)
S. Przeworski belegt hierzu mehrere eiserne Axtklingen, sowie einen Eisendolch.
(6)
-1300 Petrie berichtet von drei Eisenkeilen der Länge von ca. 9
cm, die an der
Basis eines Obelisken
von Ramses II vorgefunden wurden. (7a; 9)
-1300 Ein ca. 23 cm langer Dolch befindet sich in der
Privatsammlung von
Bryes
W. M. (9, S. 54)
-----STAHL----
-1250 Ein Speer, eine Nadel und drei Messer wurden in Nubien
freigelegt.
Der
Untersuchungsbefund an zwei Messern belegte 0,6 % Kohlenstoff im
Eisen,
und 0,8 % Kohlenstoffgehalt an der Schneide, was eindeutig auf
Stahl
hinweist. (55)
1250 BC Ein eisernes Kurmmschwert der Zeit des Ramses II.
(47)
-1230 Ein eisernes Schwert und eine Axtklinge (Streitaxt) mit
dem Namen des
Pharao
Merenptah (Merneptah) wurde in Ugarit geborgen. (30)
-1200 Archäologischer Fund eines
Eisenschwertes (Hellebarde) des
Ramses III. (21)
-1200 Petrie nennt weitere Funde von eisernen Nadeln, 4
Messern und mehreren
Klingen aus dem Ramesseum. (7)
-1150 Bekannt sind eine eiserne Lanzenspitze von Ramses IV,
sowie ein
bearbeiteter Eisenbarren aus Meidum. (6, S. 142)
Ab diesem Zeitpunkt beende ich die Nennung von Eisenfunden im Alten Ägypten, da
das Eisen sowohl hier, als auch in der übrigen Welt verstärkt Einzug findet.
Ersichtlich wird, dass vom Anfang der zufälligen Eisenherstellung bis zum
gekonnten schmieden der Gerzeh-Perlen etwa 1500 Jahre vergingen. Die
Herstellung der neun Perlen innerhalb der zwei zeitnahen Begräbnisse kann daher
bereits als Serienfertigung bezeichnet werden. In der Lernphase von wiederum
ca. 1000 Jahren bis zur Pyramidenzeit, konnten gezielt massive Werkzeuge
hergestellt werden, wobei die Grabniederlegungen aufgrund des Bekanntseins des
Rostens eingeschränkt wurden. Als Alternative diente die schriftlichen
Erwähnung, die bildliche Darstellung oder Holzmodelle in blauer Farbe.
Erst die gezielte Herstellung von Prestigeobjekten aus Stahl belebte ein
zweites Mal die Grabausstattung, wie es das Inventar des Tutanchamun nahe legt.
Im 13. bis zum 12 Jh. v. Chr. treten im ehemaligen Hethiterreich
plötzlich vermehrt und überregional kleinere Eisenstücke, vor allem Schmuck,
vorwiegend in Gräbern des Mittelstandes auf (23).
Was darauf hindeutet, dass es sich um ein neues “modernes“ Metall handelte, was
die Grabkultur innerhalb kurzer Zeit beflügeln konnte. In den darauffolgenden
200 Jahren entwickeln sich größere Waffen und Geräte.
In Anatolien aber, fehlt jeglicher geschichtlicher Hinweis zur Erfindung, sowie
der Probier- und Kennenlernphase. Vor allem die rasante Geschwindigkeit der
Ausbreitung und der Nutzung deutet darauf hin, dass ein erfahrener Lehrmeister
zur Verfügung gestanden haben muss.
Bedenkt man die vielfältig zur Auswahl stehenden Erze, deren Aufbereitung,
Mischungen daraus und die erforderliche Zugabe von Schlackenbildnern, Ofen- und
Temperaturbedingungen, die Kenntnisse des Zwischenglühens und des Schmiedens
von Eisenschwämmen, das Feuerschweißverfahren um aus mehreren Luppen ein
Werkstück wie z.B. einen Meißel herzustellen, die Tauglichkeit des Werkstückes
insgesamt, so hätten die Hethiter in nur 2oo Jahren ein wahres Wunder
vollbracht.
Die oben beschriebene Chronologie Alt Ägyptens, mit einer Lernphase von ca.
2500 Jahren bis zur Herstellung von massiven Schmiedestücken, steht schon eher
im Einklang wissenschaftlich orientierter Studien.
Für die frühen Eisenfunde außerhalb Ägyptens kann angenommen werden, dass es
sich um diplomatische Geschenke ägyptischer Herkunft handelt, da dort weder
frühere noch zeitnah spätere Indizien des Metalls bekannt sind.
Quellen
1) Lukas and Harris, Ancient Egyptian Materials and Industries, 1962
2) Vyse, 1840, S. 275
3) Reisner, 1931, S. 36
4) Olshausen, 1907, S. 373
5) Dunham and Young, 1942, S. 57
6) Przeworski S. (1939), Die Metallindustrie Anatoliens in der Zeit
von 1500 – 700
v. Chr., S. 142
7) Petrie, 1903 7a) Petrie, 1885, S. 26
8) Hawkes, 1963, S. 356
9) Amborn H., Die Bedeutung der Kulturen des Niltals für die
Eisenproduktion im
Subsaharischen Afrika, 1976, S. 48 ff
10) Mond and Myers, 1937, S. 84
11) Hayes W. 1951,S. 35; 1959, S. 255
12) Griffith, 1924, S. 303
13) Forbes, 1964, S. 229
14) Garstang, 1901, S. 30
15) Moesta H., Erze und Metalle – ihre Kulturgeschichte im
Experiment, 1986,
S. 150
16) Knauth / Smith, Die Frühzeit des Menschen / Die Entdeckung des
Metalls,
Funde Seite 83.
17) Beck Ludwig, Die Geschichte des Eisens in technischer und
kulturgeschichtlicher Beziehung,1884, S.88
18) Dohrmann K., Analyse der Sitzstatuen Sesostris I aus Lischt,
Dissertation
2004, S. 128.
19) Raabe D., Geschichte der Metalle, 1996, S. 73
20) Encyclopedia of the Archaelogy of Ancient Egypt, 1999, S. 526
21) Wainwright, Iron in Egypt, 1932.
22) Moesta H., Erze und Metalle, 1986, S. 168
23) Nieling Jens, Die Einführung der Eisentechnologie in Südkaukasien und
Ostanatolien während der Spätbronze- und
Früheisenzeit, 2009
24) Carpenter and Robertson, 1930, S. 417, 423
25) Petschel Susanne, Den Dolch betreffend – Typologie der Stichwaffen in
Ägypten von der prädynastischen Zeit bis zur 3.
Zwischenzeit, Dissertation
Wiesbaden 2011, Seite 62, 98
26) Bloxam E., Storemyr P., Heldal T., et al., in QuarryScapes
Report,
Characterisation of complex
quarry landscapes: an example from the West
Bank quarries, Aswan; Work Package 4,
Deliverable No.4, 2007
27) Chernenko E. V., Die Schutzwaffen der Skythen, 124, Fußnote 52:
Avdiev,
Voennaja Istorija Drevnego Egipta 2 (1959)
263).
28) Teichmann F., Der Mensch und sein Tempel, S. 133. , Die Biografie
Amenophis III
29) www.Nefershapiland.de Die Biografie Amenophis III 30) http://en.wikipedia.org/wiki/Ferrous_metallurgy
31) Eigener Beitrag
#85, Etymologische Untersuchung der altägyptischen
Waffen und Geräte, die aus bj3 bestehen, 2013; Anhang: Die
Eisenminen am Gebel Qubbet El-Hawa, nordwestlich von Elephantine
(Assuan)
32) Eigener Beitrag
#78, Die Schmiede und Erzarbeiter im altägyptischen
Reich, zur Zeit des Cheops, 2011
33) Moesta H., Erze und Metalle, zweite
korrigierte Auflage 1986, S. 19,150
34) Stiftung Bergbaumuseum, Schmelzboden-Davos,
Ausgabe 14, Endbronzezeitlicher Bergbau in Timna am Roten Meer, 2. Teil,
4/1980, http://www.silberberg-davos.ch/PDF_BK/BK_14.pdf
35) The American-Israeli-Cooperative Enterprise,
Timna: Valley of the Ancient Copper Mines, 2013: “Already in the Chalcolithic period (4th
millennium BCE), iron ore (available in Timna) was added as flux to the smelting charge of
copper ore”.
36) Y. A.
Salam Al-amri, The role of the iron ore deposit of Mugharet el-Wardeh/Jordan in
the development of the use of iron in southern Bilad el-Sham, Diss. Bochum
2007, S. 100; mit Quellenangabe: Waldbaum 1980.
37) Aegyptologie.com/Lexikon/ Wortfamilie bj3 (2009), Zitat aus E. Graefe S. 85.
38) Königliche Museen zu Berlin, Ausführliches Verzeichnis der ägyptischen Altertümer, 1899. 39) Photos E., The question of meteoritic versus
smelted nickel-rich iron: archaeological evidence and experimental results,
1989, S. 403-419
40) Germann K., Schwarz T., Wipki M., Verwitterungsbedingte
Lagerstättenbildung im Sedimentbecken
Nordost-Afrikas, in Deutsche Forschungsgemeinschaft, Nordost-Afrika: Strukturen und
Ressourcen, Sonderforschungsberichte, S. 294
41) Peust C., Texte
aus der Umwelt des Alten Testaments, Band I, Texte zum Rechts- und Wirtschaftslebens,
Gütersloh 2004, Hungersnotstele, S. 214-215. 42) Petrie F., Tools and Weapons, 1917, S. 19-20 43) Justi Ferdinand, EGYPT AND WESTERN ASIA IN ANTIQUITY, 1905, Digitized by the Internet, Archive in 2012 with funding from University of Toronto 44) Scheel Bernd, Studien zum Metallhandwerk im Alten
Ägypten I - Handlungen und Beischriften in den Bildprogrammen der Gräber des Alten Reiches.
SAK 12, 1985, Seite 120 ff.
45) Scheel Bernd, Studien zum Metallhandwerk im Alten
Ägypten II -
Handlungen und Beischriften in den Bildprogrammen der Gräber des Mittleren Reiches. SAK 13, 1986, Seite 200 und Beleg 51.
46) Scheel Bernd, Studien zum Metallhandwerk im Alten Ägypten
III -
Handlungen und Beischriften in den Bildprogrammen der Gräber des Neuen Reiches und der Spätzeit. SAK 14, 1987, Seite 256.
47) Murray M. A., The splendor that was Egypt,
2004, S. 184.
48) Salimbeti.com: THE GREEK AGE
OF BRONZE, 2013, Fort he distribution of iron objects in the eastern Mediterranean,
Buchholz 1999: 710-11, Abb. 109-10.
49) White Muscarella
Oskar, Bronze an Iron: Ancient near east artifakts in the Metropolitan Musem,
1988 50) Gilles J. W., Die
Grabungen auf vorgeschichtlichen Eisenhüttenplätzen des Siegerlandes, ihre
Bedeutung und die hüttentechnischen Erfahrungen im Vergleich mit anderen
Funden; in “Eisen und Stahl“ Zeitschrift für das deutsche Eisenhüttenwesen,
Heft-Nr. 9, 1936, S. 254, mit Hinweis auf J. N. Friend, S.167.
51) Nicholson P. T.
and Ian Shaw, Ancient Egyptian Materials and Technology, 2000, Seite 168, mit
Hinweis auf Davis et al. 1985, 41-51.
52) Velikovsky
Immanuel, Zeitalter im Chaos: Ramses II und seine Zeit, Band 2, 1978/2009,
Seite 223, mit Hinweis auf Macalister, The Excavation of Gezer, II, Seite 269.
53) Velikovsky (52)
Seite 223, mit Hinweis auf Wainwright, Antiquity, X, 1936.
54) Gilles J. W. (50), mit Hinweis auf O. Johannsen, Geschichte des Eisens, 1925, S.
13
55) Gilles J. W.
(50), S. 254, mit Fußnote zu H. C. Richardson S. 555, sowie Carpenter und
Robertson 1930, S. 1039.
56) Buchwald V. F. ,
Iron and Steel in Ancient Times, 2005, S. 73-75
57) Israel
Department of Antiquities and Museums
58)
International Standard Bible Encylopedia 1982
59) Yosha Abdel Salam Al-amri , The Role oft the Iron Ore
Deposit of Mugharet el-Wardeh/Jordan in
the Development of the Use of Iron in Southern Bila del-Sham, Bochum 2007, S.
101-104 und 149-150
60) Junker Hermann, Giza
X., Grabungen auf dem Friedhof des Alten
Reiches, Der Friedhof aus der 4. Dynastie ,südlich der
Cheopspyramide, Westteil, Band X. 1949/50, Seite 162 61) Ünsal Yalçın, Metallfunde aus den
frühbronzezeitlichen Fürstengräbern
von Alacahöyük, Jahresbericht 2012. DMT-Forschungsinstitut
für
Montangeschichte
und Museum des Bergbaus, Bochum 2013 62) Junker Hermann, Giza IV., Grabungen auf dem Friedhof des
Alten Reiches, Mastaba des K3jm-nh (Kai-em-anch) aus der 6. Dynastie, Band VI,
1939, S. 72
63) Junker Hermann, Die Hieroglyphen für „Erz“ und
„Erzarbeiter“, 1956, Seite 93, 98 „die Hieroglyphe “Tropfenform mit unterem
kleinen Zapfen“, bezeichnet den Werkstoff bja“
F. Stuhlmann, R. Andree, Felix von Luschan, A. Brunner
(siehe Beitrag #81) und viele weitere berufene Forscher, sowie die
altägyptischen Reliefs zur Metallverarbeitung (B. Scheel) unterstreichen meine
Erkenntnisse und das von mir zusammengetragene Material.
Zur außereuropäischen “Eisenzeit“:
Von W. Piersig, 2009, “Geschichtlicher Überblick zur Entwicklung der
Metallbearbeitung, Werkstoffe, Werkzeuge, Materialbearbeitungsverfahren bzw.
–techniken vom Anbeginn der Zeitrechnung“:
um 4000 … Hartlöten in Ägypten und Mesopotamien in
Anwendung, primitive Kupferäxte kennen die Ägypter, Eisen etabliert sich
bei ihnen und im sumerischen Ur.
um 2500 – 2000 Beginn der
Eisengewinnung. Einsatz des Blasebalges fängt an, Weichlöten von Gold, Silber, Kupfer
und Bronze wird beherrscht.
um 2000 Feuer- oder
Hammerschweißen bei der Eisenbearbeitung beginnt.
um 1470 / 1475 Älteste Abbildung für fortgeschrittenen
Blasebalg entsteht. Nachweis ist die Wandmalerei im Grab des ägyptischen
Stadthalters Rekhmara (Rekhmire).
um 1340 Eisendolche werden
poliert
um 1200 Eisen wird wohlfeilstes
Metall und beginnt die Bronze zu besiegen.
-----------
Aus: “Holzkohle in der Erd-, Ur- und Frühgeschichte“, von E. Gering :
Zwischen 3000 und 2000 v. Chr. tauchte erstes verhüttetes Eisen in
Mesopotamien, Kleinasien, Ägypten und im Sudan auf. Funde aus der
Sub-Saharazone belegen, dass rennofenähnliche Verfahren zur Eisengewinnung
schon um 2000 v. Chr. auch im südlichen Afrika bekannt waren.
Die
große Bedeutung des Kupfers für die Ägypter geht aus folgendem Auszug aus dem
Papyrus Harris I hervor, der in die Zeit Ramses' III. (1182-1151) zu datieren
ist:
"
... Man fand die Minen des Sinai, überreich an Kupfer. In unvorstellbarer Menge wurde es
auf
die
Schiffe geladen. Und man sandte (es) nach Ägypten, hier traf es sicher ein. Es
wurde herbeigeschafft und unter dem Audienzfenster aufgestapelt, viele Barren
Kupfer, wie Hunderte von Tausenden, dreimal so glänzend wie Gold. Ich erlaubte
dem Volk, sie zu betrachten wie ein Wunder." (1)
Wie kann es sein, wenn das Kupfer seit Jahrtausenden das
Gebrauchsmetall der Handwerker und Bauern gewesen sein soll, eine Ladung Kupfer
von solcher Wichtigkeit sein kann?
Wie kann es sein, dass eine Lieferung Kupfer von Privilegierten
als auch vom Volk als einzigartige Sensation und als Wunder wahrgenommen wurde?
Die Geschichtsschreibung täuscht sich, wenn sie aufgrund
kupferner Miniatur-, Ritual- und
Scheinwerkzeuge aus Gräbern annimmt, sie seien als tatsächliches Werkzeug
verwendet worden.
Auch Herodot beschreibt die Seltenheit des Kupfers für das
Alte Ägypten: “Kupfer sei so rar gewesen, dass die Gefangenen öfter mit Ketten
von Gold gefesselt wurden“.
1) Elfriede Storm, DER ANTIKE KUPFER-
UND TÜRKISBERGBAU AUF DEM SINAI, S.29,
in: DER SINAI UND DAS KATHARINENKLOSTER, 20. Jahrgang 1979- Heft
4
herausgegeben
im KARAWANE-VERLAG LUDWIGSBURG
Keywords: iron objects ancient egypt, egyptian excavating, steel, Old Kingdom, Middle, New Kingdom, egyptian wedge technique
wedge slots, holes, iron wedge, wedge splitting, Aswan Quarry, stone pounding, dolerit balls, pounders, unfinished Obelisks,